Rail.S/VDE-Symposium: Systemkompetenz Bahn
Unter dem Titel "Ein erster Schritt aus der Hölle" findet das Rail.S/VDE-Symposium: Systemkompetenz Bahn in Dresden statt.
Die Eisenbahn ist ein Hoffnungsträger für die Verkehrs- und Energiewende gleichermaßen. Als Massenverkehrsmittel kann sie leistungsfähig und effizient produzieren. Allerdings haben sich Bahntechnik und Bahnbetrieb zu hochkomplexen Systemen mit umfangreichen Regelwerken und Prozessen entwickelt. Zulassung und Nachweisführung für Eisenbahnfahrzeuge und -infrastrukturanlagen erfordern inzwischen umfassende Detail- und Systemkenntnisse, und zwar sowohl bei den Herstellern als auch bei den unabhängigen Bewertungsstellen (sogenannten „Bodies“), welche die Europäischen und nationalen Aufsichtsbehörden prozedural und inhaltlich bei Zulassungs- und Überwachungsverfahren unterstützen.
Mit dem 4. Eisenbahnpaket der EU sollte dieser Herausforderung begegnet werden, indem Prozesse und Verantwortlichkeiten im Sinne einer klaren Rollenaufteilung zwischen Eisenbahninfrastruktur- und Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie unabhängigen Bewertungsstellen neu definiert wurden. Alles sollte einfacher und transparenter und damit billiger und schneller, also besser werden.
Eine kritische Bestandsaufnahme hierzu zeigt jedoch, dass davon kaum etwas eingetreten ist, eher das Gegenteil: Vieles ist noch formalistischer geworden, dauert noch länger und ist am Ende deutlich teurer. Wohlmeinende Kritiker sagen: „Der Weg zur Hölle war mit guten Vorsätzen gepflastert.“ Die spannende Frage ist nun: Wie kommen wir da wieder heraus?
Das Symposium „Systemkompetenz Bahn – Ein erster Schritt aus der Hölle“ möchte hierzu eine ehrliche Bestandsaufnahme wagen und daraus Anregungen zur Umkehr ableiten: Was müssten die Leitsätze für ein 5. Eisenbahnpaket der EU werden, um die Bahn wirklich wieder voranzubringen? Eines ist klar: Der Weg aus der Hölle beginnt mit Kompetenz.

